29. September 2012

Die Weite des Himmels...

Der Himmel ist etwas, was mich schon seit langem fasziniert. Ich kann gar nicht genau sagen, seit wann. Ich erinnere mich jedoch, wie ich als Kind auf dem Garagendach saß, meinem Papa bei Dacharbeiten zusah und immer wieder den Blick 'gen Himmel schweifen ließ. Dort oben auf dem Dach war man der Faszination Himmel ein Stück näher. Die 20 Sprossen der großen Leiter (als Kind kam mir diese auch noch viel größer vor) machten doch einen beeindruckenden Unterschied!

Gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen hat mich die Begeisterung jedoch seit meinem Aufenthalt im Westen der USA. Für mich damals nur Schlagworte, die undendliche Weite, wurden plötzlich Wirklichkeit. Bereits in der Stadt fühlt man den Unterschied, sieht ihn. Und dann unternehmen wir Ausflüge in die Wüste Arizonas, die weite Steppe. Stundenlange Autofahrten Richtung Grand Canyon oder dem Mogollon Rim, die weite Strecken über die Hochplateaus der Gegend führten. Und dort, auf dem platten Rücken der Anden-Ausläufer fühlte ich es zum ersten Mal: diese Gefühl, dem Himmel etwas näher zu sein und die unendliche Weite des Horizonts zu begreifen. Bezaubernd!
Dort, auf den Überland-Straßen die rechts und links von kleinen Büschen und Sträuchern gesäumt sind, begegnet man manchmal stundenlang keinem Menschen. Inmitten dieser faszinierenden Landschaft, überspannt von einem tiefblauen Himmel der mit kleinen weissen Wölkchen übersät war, fühlten wir uns plötzlich ganz klein und unbedeutend. Zu wuchtig war der Eindruck der Weite und Größe des Landes. Die Amerikaner haben ein schönes Wort, welches sich nicht so schön ins Deutsche übersetzen läßt: "humbled" bedeuted demütig, geerdet. Und ich glaube, humbled beschreibt es ganz gut! Mir wurde klar, was Biker daran fanden, tagelang durch die Prärie zu fahren - dort konnte ich mir plötzlich vorstellen, es ihnen gleich zu tun.

Zurück in Deutschland findet man diesen Himmel nicht. Der Horizont wird häufig von Gebäuden, Strommaste, Wäldern und Feldern durchbrochen. Und dort wo man inmitten der Natur ist, sieht man häufig Berge am Horizont. Oder das Meer. Es ist einfach anders.

Während meines Schweden-Aufenthaltes fühlte ich mich jedoch wieder daran erinnert. An die Faszination des Himmels. Mit all seinen Farben und Färbungen - als wir bei Sonnenuntergang dem Flughafen entgegenfuhren. Wo die Weite der Wälder und Lanschaft zu beiden Seiten der Strasse fast übergangslos in der Weite des Himmels weitergeführt wurde. Vielleicht lag es am besonderen Blau, oder den kleinen Wölken, die vom Rot der untergehenden Sonne eingefärbt wurden. Es hat mich jedenfalls daran erinnert wie gern ich "da hoch" schaue, und mich in Tagträumen verstricke...

Anbei einige Bilder der Weite Arizonas:






unendliche Weite...

postkartenschön



ein Gewitter zog auf
 



26. September 2012

Hej hej!

Für alle die nicht Stammkunden beim großen Möbelhaus mit den vier blauen Buchstaben sind: das ist Schwedisch für Hallo!
Die letzten Tage habe ich mich hier etwas rar gemacht. Der Grund dafür: Ich war auf Kurzurlaub in Schweden's wunderschönen Hauptstadt Stockholm! 
(Für die, die hier verzweifelt immer wieder reingeschaut haben noch ein kleiner Tipp: Auf der rechten Seite könnt ihr eure email adresse eintragen und den Blog abonnieren. Dann bekommt ihr automatisch eine email wenn ein neuer Blog-Eintrag hier auftaucht!)



Und wenn ihr noch nicht in Stockholm wart: ich kann es nur empfehlen!

September scheint die perfekte Jahreszeit zu sein - es ist noch nicht Wintersaison, aber die Sommersaison ist definitiv beendet und es ist recht ruhig in der Stadt; das Wetter sonnig (nur einmal hatten wir Regen), etwas kühler - die perfekte Einstimmung auf den Herbst in Deutschland! Plötzlich fühlte sich der deutsche Herbst wärmer an, und nach einigen Tagen mit dem Fahrrad bei Wind & Wetter draussen machte mir das bißchen Regen hier gar nichts mehr aus!
Die Kombination aus kleinen Parks mitten in der City, den vielen kleinen Inseln die fast majestätisch aneinander grenzen, das kühle blau-grau welches zur Dämmerung über dem Wasser liegt und die so schön klingende Sprache der Schweden in den kleinen Straßencafés macht die Statdt zu etwas ganz besonderem. Ein bißchen wie Inga Lindström und Wir Kinder aus Bullerbü, Fernweh, Meer und Großstadt-Getummel, Stadt und Land, Inseln und Park, kleine Holzboote und größe Paläste. Und dennoch nicht gegensätzlich sondern sich ergänzend. Einfach toll!

Um die Stadt, die sich auf mehreren Inseln befindet zu erkunden, haben die Schweden neben Metro, Autos, Bahnen und Bussen Citybikes angeschafft. Kleine, robuste Stadtfahrräder, die man an vielen Stationen über die ganze Stadt verteilt ausleihen kann, und die einen wunderbar von Insel zu Insel bringen. Immer am Wasser entlang entgeht man außerdem den recht anstrengenden steilen Anstiegen auf dem Inneren der Inseln und kommt gleicheitig in den Genuß der Waterfront-Views.

So ein Kurzurlaub gepaart mit dem Frischluft-Kick auf dem Fahrrad ist ein Glücksfaktor, der sicherlich noch einige Tage anhält. Ich denke seit meiner Rückkehr noch jeden Tag daran, was nicht nur daran liegt daß ich am Fotobuch bastle, sondern auch daran, daß mich die Stadt wirklich beeindruckt und gleichzeitig der Citytrip so entspannt hat. Was ja nun auch nicht immer der Fall sein muß: Ich war auf City-Trips, die wirklich anstrengend waren. Schön, aber dennoch hetzte man von Tag zu Tag durch Museen und andere Sehenswürdigkeiten, immer auf der Suche nach dem nächsten Schnappschuß oder einer weiteren Attraktion.
Dieses Mal war daher die perfekte Synthese aus Erleben, Entdecken und Entspannen. Und Stockholm bietet dafür alles, was ich brauchte! Die nächsten Einträge im Glücksbüchlein sind also klar: Erinnerung an Stockholm, Stockholm-Fotos...

In diesem Sinne:
Hej do!








17. September 2012

Mhmmm lecker! - Der Herbst der Suppen!

Vor einigen Tagen beim Blick aus meinem Bürofenster sah ich erste gelbe Blätter. Mitten in einem Telefonat ist es mir aufgefallen - der Herbst schleicht sich leise an. Der Spät-Sommer-Sonnen-Schein hat uns verwöhnt, und den Beginn der kühleren Jahreszeit noch etwas hinaugezögert. Seit diesem Tag weiss ich: Es kann nicht mehr lange dauern. Das Thermometer zeigte 13 Grad. Es ist grau, regnerisch und  die Bäume beginnen, sich ihr buntes Kleid überzuziehen:

Es wird Herbst.

Ich mag den Herbst. In all seinen Facetten - die Mischung aus grau und bunt, aus Sonne und Regen, die vielen Farben und der schöne Abschluss des Sommers. Es ist noch kein Winter, das Jahr noch nicht vorüber, Wichtiges kann noch erledigt werden, aber man kann auch schon zurückblicken auf drei Viertel des Jahres, die hinter einem liegen. Ich sage ja... ich liebe die Jahreszeit! Vielleicht sollte ich eine Hommage an den Herbst schreiben (mental note: next Blog Post!)...

Und ich liebe Suppen. Suppen und Herbst passen toll zueinander. Wenn es draussen kalt und dunkel wird, dann wärmt eine Suppe von innen, und bringt etwas Gemütlichkeit mit sich. Ausserdem sind die meisten Suppen gesund, und trotz "immer wieder Suppe" sehr abwechslungsreich. Die vor uns liegende Saison habe ich also zur Suppensaison ernannt.
Und vorsichtshalber schon einmal mit dem Kochen begonnen. Das Rezept der ersten - Karotte-Tomate-Ingwer-Suppe  - findet ihr hier. Besonders leckere werden folgen.

Auf einen langen, suppenreichen Herbst!




Karotte-Tomate-Ingwer-Suppe
für 2-4 Portionen (je nachdem wie hungrig man ist)



Die Basics: Karotten, Tomaten, Chili und Ingwer.

Eine Lauchzwiebel in feine Ringe schneiden und in etwas Öl anbraten.
3 mittlere Karotten schälen, in Stücke schneiden und mitbraten. Mit Weisswein ablöschen.
750ml Gemüsebrühe dazugeben und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
(Ich verwende gern auch nur Wasser, und würze dann etwas kräftiger.)
Je nach Belieben ca. 5 mittelgroße Tomaten (wenn's schnell gehen muss aus der Dose) abbrühen, schälen und in Stücke schneiden.
Chili und Ingwer schälen und in kleine Scheiben bzw. Stücke schneiden.
Wenn die Karotten weich sind, die Tomaten, Chili und Ingwer hinzugeben und 5-10 Minuten weiterkochen. Vorsicht mit der Chili -eventuell erst später zum Würzen hinzugeben!

Die Zutaten gut miteinander köcheln lassen
 
Dann Topf vom Herd nehmen und pürieren. Einen Teelöffel Honig unterrühren.
Nach Bedarf mit Gemüsebrühe verdünnen, und mit Honig, Chili, Salz und Pfeffer nachwürzen. 
Zum Schluss einen Schuss Sahne hinzugeben.

Guten Appetit!

13. September 2012

Spät-Sommer-Sonnen-Schein



Jedes Jahr im Sommer bekomme ich Sehnsucht. Sehnsucht nach Sommer, Sonne, Heimatgefühlen. Dann sehne ich mich nach meinen Kindheitserinnerungen - und dem Sommer im Garten meiner Eltern. 
Mittlerweile bin ich "groß" genug, um diesen dann auch gerne nachzugeben. So habe ich mich auch dieses Jahr spontan angekündigt mit den Worten "ich will nichts, ausser im Garten liegen und Sonne tanken". Und entgegen aller sonstigen "Besuchsprogramme" ("Ich bin doch kein Besuch...!") haben dann alle nichts geplant. Ausser: mit mir im Garten zu liegen und Sonne zu tanken.  Sich den Bauch vollzuschlagen, faul Zeitschriften durchzublättern, von den großen und kleinen Dingen des Lebens zu philosophieren und das Mitenander zu geniessen. Ganz wunderbar war dann auch das Wetter - es ist seltsam, aber an diesen Wochenenden funktioniert das tatsächlich wie auf Bestellung.
Die ganze Familie ist dann beisammen, isst Erdbeeren, grillt, trinkt Wasser, Bier oder ein Gläschen Sekt und schwebt auf wundersame Weise an diesem Wochenende auf den kleinen Glückswölkchen, die über dieser Szene hinwegschweben. Kein Kindergquietsche, kein nachbarlicher Rasenmäher, keine tiefgehende Diskussion oder penetrante Anrufer können diese Idylle dann stören. Sommerliche Genüsse übertreffen sich - grünes Gras, Gänseblümchen, Beeren in allen Farben, die bunten Kissen der Gartenstühle, die Sonnenliege unter der mittlerweile groß gewordenen Platane. Meine Nichte, wie sie mit wippenden Zöpfen im bunten Bikini im Sandkasten buddelt. Das alles gehört dazu. Eins der Highlights ist der Pool der Nachbarn, in den man dann auch springt, wenn das Wasser noch etwas zu kalt ist, nur um dann bibbernd und beseelt von so viel Sommerlaune wieder in der Sonne zu trocknen.

Glückswölkchen. Heimat.

Ein besonderes Highlight in puncto Kindheitserinnerungen in diesem Jahr hatte allerdings mein Neffe aufgetan: Die aufgetürmten Strohballen auf dem benachbarten Feld, die gestapelt in der Sonne auf ihren herbstlichen Einsatz warteten, und zwischenzeitlich von den Nachbarskindern als Kletter-, Sprung- und Spielturm zweckentfremdet wurden. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen - und allen Erzählungen zum Trotz war der Turm höher als erwartet.  

Mein Neffe, Warrior der Strohballen.

Da sassen wir nun im goldenen Stroh, Seite an Seite wie damals, das Gesicht der Sonne zugewandt, der Blick auf das grüne Feld vor uns, der blaue Himmel mit seinen kleinen weissen Glückwölkchen über uns. Und schwelgten in Spätsommer-Sonnenschein-Erinnerungen.

grün, gold, blau. Die Farben des Spätsommers.